Grippeimpfung in Coronazeiten
Die Coronavirus Pandemie ist noch nicht zu Ende. Leider bestehen zurecht Befürchtungen, dass mit Herbst und Winter die Infektionszahlen wieder deutlich steigen könnten. Viele Experten gehen davon aus, dass erst mit dem breiten Einsatz eines Impfstoffes die Coronakrise definitiv überwunden werden kann. Aus heutiger Sicht ist es leider nicht abzusehen, dass so ein Impfstoff gegen Corona vor Frühjahr 2021 zur breiten Anwendung zur Verfügung steht.
Also steht uns allen noch mindestens ein Herbst und ein Winter unter den vom Coronavirus diktierten Ausnahmeregeln bevor. Zudem ist in dieser Zeit auch die jährliche Grippewelle vorprogrammiert. Wie können wir uns also bestmöglich schützen?
Die Kardiologen raten schon seit längerem jeden Patienten mit Herzproblemen zur jährlichen Grippeimpfung und zwar aus folgendem Grund:
Im Falle einer Grippe weisen Herzpatienten, vor allem wenn sie an Herzinsuffizienz leiden, ein hohes Risiko für Komplikationen auf. Es kann zum Beispiel eine Lungenentzündung entstehen. Und bei einer Lungenentzündung wiederum besteht die Gefahr, dass sich der Zustand des Herzens dramatisch verschlechtert. Wer sich gegen die Grippe impft, kann sich davor besser schützen.
Die Grippeimpfung hat keine nennenswerten Nebenwirkungen. Sie hat vor allem keinen negativen Einfluss auf das Herz. Es sind auch keine Wechselwirkungen der Grippeimpfung mit Herzmedikamenten bekannt.
Wichtig ist nur, dass man sich früh genug impfen lässt, also im Oktober und November, bevor die Grippewelle ihren Höhepunkt erreicht. Und wichtig ist der Hinweis, sich nicht in dem Moment impfen zu lassen, wenn bereits ein Infekt mit Fieber im Gange ist.
Wenn also die Grippeimpfung auch vor Corona schon höchst ratsam für Herzpatienten war, gibt es heuer mindestens zwei weitere Gründe, eine solche unbedingt machen zu lassen:
Zum einem besteht die Gefahr einer Doppelinfektion: sollte eine durch Grippe geschwächter Herzpatient auch noch mit dem Coronavirus in Kontakt kommen, wäre der Ausgang wohl fatal. Zum anderen hilft jeder Grippegeimpfte und jede damit vermiedene Grippe mit, das Gesundheitssystem zu entlasten, da in dieser Zeit jedes Fieber ernst genommen werden muss und eine intensive Testung auf Corona nach sich zieht. Das heißt: je weniger Grippekranke, desto weniger Menschen mit Fieber, desto weniger Tests, desto weniger überfüllte Krankenhäuser.
Fazit: wie sollten sich Herzpatienten verhalten, um möglichst gut durch die bevorstehende kalte Jahreszeit zu kommen? Sie sollten versuchen, auch im Herbst und Winter möglichst körperlich aktiv zu bleiben, auf eine gesunde Ernährung achten, die verschriebenen Medikamente genau einzunehmen und sich unbedingt gegen Grippe impfen lassen!